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Normalerweise liest man an dieser Stelle von wahrlich gigantischen Fanggewichten, der berühmt fränkischen Gastfreundschaft und einigen geselligen Angeltagen in traumhafter Natur. Nun ja, gesellig war es beileibe.

Auch Fische waren bei der groß angelegten Hegemaßnahme in den Vereinsgewässern des Sportanglervereins Sand am Main zu fangen. Nur musste man diesmal mit einer gehörigen Portion mehr Finesse ans Gewässer, wollte man am Ende eine der begehrten Erinnerungsmedaillen der ersten Station der Tubertini Feeder Challenge ergattern.

Will heißen, nahezu alle Sektoren zeigten in diesem Jahr ein ganz anderes Gesicht als gewohnt. Grobes Geschirr konnte getrost in den Tiefen der anglerischen Gerätetasche belassen werden. Stattdessen mussten feinere Haken (bis zur Größe 18), durchdachtere Montagen und ausgeklügelte Futterrezepte aufgefahren werden, um die stattlichen Brassen in den Seen in und um Sand am Main an den Haken zu bekommen. Doch wer wären wir Angler, wenn wir uns von derartigen Widrigkeiten schon von unserem Hegeauftrag abbringen lassen würden? Dementsprechend unbeeindruckt zeigte man sich bei den 40 teilnehmenden Mannschaften aus jeweils zwei Tandempaarungen und legte das ganze Herzblut in die anstehende Hegemaßnahme.

Zweifellos den Besten Draht zu den Rüsselträgern unter Wasser hatten die Mannen des FTM/Tubertini Germany I am ersten Tag und konnten sich über gleich zweimal Höchstgewicht im jeweils gelosten Sektor freuen. Doch auch das einzige niederländische Team – das Team Mondial-F Nederland – wollte am Abschlusstag noch ein gehöriges Wörtchen mitreden bei der Vergabe der Erinnerungsmedaillen und lauerten mit insgesamt vier Punkten bereits in unmittelbarer Schlagdistanz. Wiederum dahinter standen schon die Teams Browning Düren und  FTM/Tubertini Germany II in den Startlöchern, um am Abschlusstag mit fünf Punkten als Grundlage eine Aufholjagd zu starten.

Doch bei allem anglerischen Ehrgeiz wussten selbst die weniger vom Anglerglück geküssten Teilnehmer, dass es an diesem Wochenende vor allem darum ging, dem ansässigen Verein bei der Hege- und Pflege der Fische unter die Arme zu greifen. Wie immer hatte der Verein daher schon am Samstag die Teilnehmer mit allerhand Leckereien vom Grill verwöhnt und damit für den nötigen Elan am Abschlusstag gesorgt. Dementsprechend nachrangig war es dann auch am Ende, wie viele Fische in den Netzen der Angler nach dem ersten Durchgang waren.

Die ganze Hoffnung aller Angler lag am Sonntag schließlich darauf, dass die zahlreichen Brassen in den Gewässern am zweiten Tag vielleicht einmal eine kurze Pause von ihrem liebestollen Laichgeschäft einlegen würden und so womöglich auch demjenigen, welcher am ersten Tag nicht in den Genuss einer Sand-Brasse gekommen war, endlich der ersehnte Fangerfolg vergönnt sein würde. Besonders engagiert ging es daher am abschließenden Sonntag zu Werke.

Mit einigen Castern und vor jeder Menge an Würmern gespickt, wurden die pfeilschnellen Geschosse in Gestalt von Speed-Futterkörbe auf Distanzen von etwa 25-75 Metern gebracht und gespannt auf den ersten Biss gewartet. Die Fische waren bereits da und in den meisten Sektoren wurden rasch die ersten Fänge verzeichnet. Doch auch an diesem letzen Tag der Hegeveranstaltung verflog die anfängliche Euphorie der geschuppten Rüsselträger mit zunehmender Angelzeit und es war wieder Einfallsreichtum gefragt. Feine Haken um die Größe 18 an dünnen Schnüren von 0,10 mm mussten es mancherorts sein, wollte man überhaupt einen Biss bekommen. Auch der sonst so sichere Wurm am Haken musste immer öfter kleinsten Ködern wie Pinkies weichen.

Am Ende verstanden die niederländischen Feeder-Cracks des Team Mondial-F Nederland den Tanz auf Messers Schneide auf dicke Brassen an feinem Geschirr am besten und sicherten sich verdient mit 6 Punkten die Erinnerungsmedaille in Gold für die beste Mannschaft des Wochenendes. Unmittelbar dahinter reihte sich das Team FTM/Tubertini Germany I (Weigang/Jonaschek und Hornung/Blanken) ein, das zwar ebenfalls 6 Punkte, jedoch weniger Gesamtfanggewicht vorweisen konnte. Verdienter dritter wurde das Team Browning Düren (Cremer/Jonaschek und Tietz/Thissen) und konnte sich über die Bronze-Medaille freuen. Als letzter mit einer der begehrten Einladungen für das Abschlussfischen der TFC 2015 mit einer Einladung bedacht, freute sich das Team FTM/Tubertini Germany II (Klein/Reinl und Wenner/Grabmeier) über den vierten Rang.

Als Team erfolgreich: Die besten vier Mannschaften der TFC in Sand am Main 2015.

Das erfolgreichste Tandem des Wochenendes war dieses Mal Matthias Weigang mit seinem Partner Patrick Jonaschek. Mit der idealen Platzziffer 2 zeigten die beiden Angler, dass sie die Fische in Sand am Main besonders gut verstehen. Dahinter freuten sich die Tandems Bergman/Plekepol über die Silbermedaille als Tandem. Den letzten Platz auf dem Podium erklomm mit Tandem Bijsterveld/van Oostwaard und verwies die Tandems Klein/Reinl bzw. Stumpf/Schneider auf die weiteren Ränge innerhalb der Top-5 der Hegeveranstaltung.

 

Als Tandem nicht zu schlagen: Matthias Weigang und Patrick Jonaschek freuten sich über die Gold-Medaille als Tandem.

Matthias Weigang zum Erfolg als Tandem: “Am ersten Tag rechneten wir mit vielen großen Fischen und entschieden uns für eine Mischung aus 2 kg NG Master Mix und 400 g T1 Birdfood orange. Diese Mischung hat sich in Sand schon über viele Jahre bewährt. Für die besonders schwierigen Verhältnisse am zweiten Tag im Altmain kam mal wieder wie so oft unser neues NG Sweet Fischmehl Classic Feeder mit der Zugabe von 10% gequetschten Hanf zum Einsatz. Da auch das beste Futter jedoch bekanntlich nicht alles ist, haben wir in diesem Jahr unsere Futterstrategie etwas angepasst und legten eine eher passive Fütterung an den Tag. Einige wenige Korbladungen zu Anfang an die Angelstelle waren genug, um den Fischen genügend Fressbares zu liefern. In der Folge reduzierten wir unsere Wurffrequenz auf ein absolutes Minimum, um möglichst viel Ruhe auf dem Angelplatz zu schaffen. Tja und was soll man sagen? Die Brassen schienen diese  Herangehensweise geliebt zu haben.”

Futter gut, alles gut: Die erfolgreichen Futtermischung des Wochenendes

Wenngleich die Fische letzten Endes nicht allen teilnehmenden Teams wahre Sternstunden beschert haben, so war man sich am Ende jedoch allerorts einig: Auch im nächsten Jahr wird man der Einladung des Sportanglervereins Sand am Main um Vereinsvorstand Dieter Ackermann folgen und mit einer ganzen Schar an gleichgesinnten Anglern/Innen an die Gewässer des Vereins kommen, um dem Verein mit dem nötigen anglerischen Engagement bei der Hege und Pflege zu unterstützen. Auf diese Weise sagt man schließlich am besten “Danke” für unvergleichlich aufopferungsvolle Organisation und Verpflegung durch den ausrichtenden Verein.